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Friday, 25 April 2014

Der öffentliche Raum



Heute habe ich eine Frau beobachtet, die Mut bewies als sie am Rande des Gehwegs, zwischen einer Hecke und Straßenbegrenzung, ihre Notdurft verrichtete.
Ich habe sie gleich als Obdachlose wahrgenommen, ihren Hackenporsche und Taschen hatte sie neben sich gestellt. Vor ihr auf der niedrigen Mauer stand die Packung Feuchttücher, aus der sie sich hinterher reichlich bediente. In aller Ruhe nahm sie sich die Zeit, sich gründlich zu säubern.
Ich stand geschützt in meiner Wohnung, dort, wo sie mich nicht sehen konnte.
Ich konnte kaum meine Augen von ihr abwenden.


Mir fällt die Geschichte wieder ein, die mir Martin einst erzählte.
Um ihre Notdurft zu verrichten, gehen die Dorfbewohner in dem fernen Land die Straße entlang und hocken sich neben ihr hin, die Frauen links und die Männer rechts.
Martin war das nicht geheuer, aber es drängte, so nahm er seine Rolle Klopapier und ging zu den anderen Männern auf die Wiese.
Dort fand er einen Platz, der von einem strauchartigen Gewächs halbwegs geschützt etwas abseits lag und hockte sich hin. Er war schon eine Weile mit der Betrachtung der Blumen und Insekten beschäftigt, als er seinen Kopf hob.

Um ihn herum saßen einige der anderen Männer und beobachteten aufmerksam, ob bei dem weißen Mann hinten das Gleiche herauskommt wie bei ihnen selbst.